Genossenschaft | 07.11.2025 10:51 Uhr

Richtig Heizen und Lüften


Für Ihr behagliches Zuhause haben wir Ihnen ein paar Tipps und Tricks für Richtiges Heizen & Lüften zusammengestellt, damit Sie sich dauerhaft in Ihrer Genossenschaftswohnung wohlfühlen.


Laut Statistik müssen Sie als Nutzer einer Wohnung zwei Drittel des Jahres, vor allem natürlich in der kalten Jahreszeit, Ihrem Zuhause Wärme zuführen. Dafür verwenden Sie entweder die Zentral- oder die Etagenheizung. Leider kommt es vor, dass vermehrt hinter größeren Möbelstücken oder an den Innenseiten der Außenwände feuchte Stellen oder Stoßflecken bemerkt werden. Im schlimmsten Fall kann sich daraus gesundheitsschädlicher Schimmel bilden, Schäden an Ihren Tapeten oder auch modriger Geruch entwickeln. Dies senkt nicht nur Ihr Wohlbefinden in hohem Maße, auch die Bausubstanz wird dadurch geschädigt und die Wärmedämmung der Außenwände gesenkt.

Heizkosten und Warmwasser: Ihre Verbräuche immer im Blick

Die Ursachen

  • Größtenteils durch Raumluft mit einem hohen Wasseranteil
  • Sporen von in der Luft befindlichen Schimmelpilzen, die auf den feuchten Wänden Nährboden finden
  • Kondensat an Zimmerecken, durch eine geringe Oberflächentemperatur sowie Übergänge von Außenwänden zur Zimmerdecke sog. „Wärmebrücken“
  • geringe Luftbewegung, z. B. hinter Möbelstücken

Wir Menschen bemerken leider nur Schwankungen der Lufttemperatur, jedoch keine Veränderungen der Luftfeuchtigkeit. Dabei wird uns selten bewusst, wie groß die in der Wohnung befindliche Wassermenge tatsächlich ist. Zusätzlich verstärken Sie in Ihrem Alltag durch Kochen, Geschirrspülen, Baden oder Duschen sowie durch das Aufhängen von nasser Wäsche diesen Prozess.

Hätten Sie das gewusst?
Auch Ihre Zimmerpflanzen tragen zur Luftbefeuchtung bei, da das meiste Gießwasser verdunstet.

Nun gibt es nur eine Möglichkeit, um den von der Luft zusätzlich aufgenommenen Wasserdampf aus der Wohnung zu entfernen: regelmäßiges und ausreichendes Lüften. Nur so lassen sich die unliebsamen Flecken und schädliche Schimmelbildung verhindern. Ein 0,5- bis 1,0-facher Luftwechsel pro Stunde ist nicht nur aus hygienischen Gründen nötig, ebenso die Schadstoff- und Geruchsbelastung Ihrer Zimmerluft sollte die zulässigen Grenzwerte nicht überschreiten.

In der Vergangenheit…
Ein Grund für das frühere Heizverhalten spielten dabei die niedrigeren Energiekosten und die häufigere Lüftung der einzelnen Räume. Zusätzlich sorgten undichte Fenster und Türen für eine ungewollte dauerhafte Belüftung. Meist bildeten sich besonders an unterkühlten Fensterscheiben Schwitzwasser-Ansammlungen, die sich im Winter zu bizarren Eisblumen formten, diese wurden in kleinen Röhrchen nach außen geleitet. Jedoch wurde in diesem Prozess ständig die Luftfeuchte reguliert bzw. verringert.

…und heute
In der heutigen Zeit sind wir isolierverglaste und fugendichte Fenster gewöhnt und die selbsttätige Lüftung wurde gänzlich vermindert.

Außerdem tragen hohe Heizkosten und damit steigende jährliche Belastung dazu bei, dass häufiger sehr sparsam geheizt und gelüftet wird. Doch das ist leider ein Trugschluss, denn übertriebenes Sparen hat in diesem Fall leider den gegenteiligen Effekt zur Folge! Noch bevor Sie Flecken an Ihrer Wand oder hinter Ihrem Schrank entdecken, kann in die Außenwand von innen eingedrungener Wasserdampf in den äußeren kälteren Schichten zu Wasser kondensiert sein. Dies hat zur Folge, dass Energie sogar verschwendet wird, da die durchfeuchtete Wand Ihre teure Heizenergie schneller nach außen ableitet. Wenn Sie beim Heizen und Lüften diese genannten Zusammenhänge beachten, ersparen Sie sich selbst und uns Ärger sowie zusätzliche Kosten und tun dabei Ihrer Gesundheit noch etwas Gutes!

So lüften Sie richtig!

  • Vermeiden Sie nicht die Luftzirkulation – dies gilt besonders an Außenwänden. Ihre Möbelstücke sollten daher im Abstand von 5 – 10 cm zur Wand platziert werden.
  • Lüften Sie Ihre Wohnung regelmäßig! Umso neuer Ihre Fenster sind, desto mehr sollten Sie auf eine regelmäßige Stoßlüftung achten. Dies verbessert nicht nur das Raumklima, es führt auch den überschüssigen Wasserdampf nach außen ab.
  • Heizen und lüften Sie möglichst kontinuierlich alle Räume, auch wenn Sie diese nicht ständig benutzen!
  • Halten Sie Ihre Heizkörper frei von Verkleidungen, Gardinen, Möbelstücken o. ä. Durch den entstehenden Wärmestau erhöhen sich die Wärmeverluste an den Außenwänden.
  • Verschließen Sie Türen zu geringer beheizten Räumen! Jeder Raum kann allein durch den vorgesehenen Heizkörper erwärmt werden. Falls Sie die Türen offen lassen sollten, ist es möglich, dass wärmere Luft aus den angrenzenden Zimmern zu viel Feuchtigkeit mit sich bringt und beim Abkühlungsvorgang der Luft das Wasser kondensiert.

Stoßlüftung – wohlfühlen und Energie sparen!

Je nach Wettersituation müssen Sie entscheiden, wie lange gelüftet wird. Das Stoßlüften ist bei niedrigen Temperaturen, wenn Fenster aus Energiespargründen nicht auf „Kipp“ stehen dürfen, notwendig. Wie lange, hängt davon ab, ob es windig ist und ob der komplette Luftaustausch schneller erfolgt als bei Windstille.

  • Bei Windstille ca. 10 Minuten: Liegen die Temperaturen allerdings weit unter dem Gefrierpunkt und die Wohnung kühlt in dieser Zeit zu stark ab, ist es sinnvoll, das Stoßlüften nach 5 Minuten zu beenden.
  • 3x täglich: Ist eine zu starke Abkühlung ausgeschlossen, können Sie hier sogar etwas Energie sparen, da sich sauerstoffreiche Luft schneller erwärmt als sauerstoffarme Luft.

Achten Sie beim Stoßlüften auf Ihre Sicherheit!

  1. Türen & Fenster
    Sichern Sie Türen und Fenster gegen das Zuschlagen, sonst können zerbrochene Scheiben schnell die Folge sein.
  2. Schutz Ihrer Kinder
    Achten Sie in der Zeit des Stoßlüftens auf Ihre Kinder und bringen Sie ihnen rechtzeitig bei, dass Fensterbretter keine Spielplätze sind!
  3. Badezimmer & Küche
    Wenn Sie regelmäßig ausreichend lange stoßlüften, verhindern Sie Schimmelbildung durch Feuchtigkeit in Ihrer Wohnung. Nach dem Baden/Duschen oder Kochen sollten Sie nur das Fenster öffnen, damit der entstandene Wasserdampf nach draußen entweichen kann und keine Feuchtigkeit in der Wohnung bleibt.