"Lass das mal die Männer machen!"
Zeitzeugen | 1970er Jahre
Eine unserer langjährigen Vertreterinnen berichtet:"Mein Name ist Erika Grothum und ich wohne seit dem 13. Juli 1976 in der Dessauer Straße. Damals bekamen wir diese Wohnung nur über eine Eingabe (eine Art Beschwerde), denn zuvor wohnten wir zu viert in einer Zweiraumwohnung."
... sonst hatte man Pech
Die Prozedur war wie folgt: Man bekam drei Wohnungen angeboten und eine davon musste man nehmen, sonst hatte man Pech. Die ersten beiden waren für uns inakzeptabel, erst die dritte passte. Als wir an obengenanntem Tag mit einem LKW der GST (Gesellschaft für Sport und Technik - d. Red.), auf dem unser ganzes Hab und Gut verstaut war, vorfuhren, wurden wir freundlich empfangen. Ein Mieter des Hauses, Herr Böhme, schickte mich mit den Worten: „Lass das mal die Männer machen!“ in seine Wohnung zum Kaffee trinken. Erst als alle Möbel aufgebaut waren, holte man mich und meinen damals halbjährigen jüngeren Sohn wieder dazu. Unser ältester achtjähriger Sohn bezog stolz sein Kinderzimmer.
Die Jahre vergingen...
"...aus Kindern wurden Leute." erzählt Frau Grothum weiter "und nun lebe ich allein in dieser Wohnung. Durch Wegzug und Todesfälle veränderte sich der Mieterbestand, trotzdem lebe ich heute noch gern in diesem Haus mit den sich nun verjüngenden Mitmietern. Ich hoffe noch lange, meine schöne Wohnung nutzen zu können.“
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Auf 168 Seiten wird die aufregende 60-jährige Geschichte unserer Genossenschaft mit persönlichen Erfahrungsberichten und historischen Materialen erzählt. Ein Zeitdokument, das sicherlich FZWG-Geschichte schreiben wird und die Basis für weitere Kapitel bildet.
Über die Autorin
Gemeinsam mit Cornelia Heller, Dipl. Journalistin aus Magdeburg, ließen wir mithilfe alter Dokumente, Erzählungen und Briefe unserer Mitglieder die Geschichte unserer Genossenschaft lebendig werden.
Durch die zahlreichen Einzelinterviews schuf Sie ein einzigartiges Zeitdokument.